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Rückblick: Konferenz Hidden Values

Was für Werbung, Film, Musik, Games und Design schon immer ein Maßstab für Erfolg war, wird auch für andere Branchen immer wichtiger: Auf den Marktplätzen der Zukunft sind Aufmerksamkeit, Beziehungen und Daten mindestens so viel wert wie Geld – und werden genauso gehandelt. Doch wie sieht die Zukunft einer neuen Wirtschaftsdynamik der vielen Werte und Währungen aus? Das diskutierte die Konferenz „Hidden Values – Mehr wert als Geld?“, die am 27. Oktober 2017 von CREATIVE.NRW bei PACT Zollverein in Essen veranstaltet wurde.

Rund 250 Akteure aus Kultur, werbetreibender Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik hatten sich eingefunden, um sich von führenden Experten auf den neuesten Stand bringen zu lassen und deren teils kontroverse Analyse, Thesen und Visionen zu diskutieren.

Das erste Panel „Easy Come, Easy Go: Das Geschäft mit der Aufmerksamkeit“ diskutierte unter der Moderation von Dr. Leonard Novy, Journalist und Co-Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik in Köln, welchen Regeln die Aufmerksamkeitsökonomie folgt, die sich in immer mehr Lebensbereiche ausbreitet. Autor Georg Franck hat die Idee der „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ bereits 1998 mit seinem gleichnamigen Standardwerk in die Debatte eingebracht. In seinem Impuls schlug er einen großen Bogen von der Erfindung des Rundfunks, der die Information von ihrer Warenform befreit und zum öffentlichen Gut gemacht hat, über die privaten Sender, die Aufmerksamkeit als Dienstleistung an die Werbewirtschaft verkaufen, bis hin zu den sozialen Medien, in denen die Aufmerksamkeit ihrer Nutzer in Form von Followern und Likes zur Währung wird. Er plädierte für einen gesunden Snobismus in Bezug auf Aufmerksamkeit. Es sollte nicht alleine darum gehen, wie viele Menschen aufmerksam werden, sondern auch, welche dies sind: „Das Allerschönste ist, wenn wir von jenen bewundert werden, die wir selbst bewundern.“