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Ein Stadtbad als Experimentierort

Mehr über die von CREATIVE.NRW ausgezeichnete Krefelder Initiative „freischwimmer“ erfahren wollten Vertreter:innen kreativer Netzwerke aus NRW, die am 10. Dezember im Rahmen der Roadshow „CREATIVE.Spaces exploring Good Work“ zusammenkamen. Seit mehreren Jahren belebt der Verein das Gelände rund um das alte Kaiserbad in der Innenstadt. Nun hat das Projekt einen neuen Meilenstein erreicht.

Fotos: Axel Jusseit

Krefeld, auch als „Samt- und Seidenstadt“ bekannt, zählte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wohlhabendsten Städten Deutschlands. Aus dieser Zeit stammt auch das Kaiserbad, für das seit dem Leerstand vor 30 Jahren immer wieder Investor:innen Pläne entwickelten, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Realisierung kamen. Seit 2018 ist nun der Verein freischwimmer e.V. mit über 200 Mitgliedern auf dem Gelände aktiv und hat gemeinsam mit den Bürger:innen der Stadt einen Experimentierort geschaffen.

Was an diesem besonderen Ort bereits passiert ist und was noch alles geplant ist, berichtete Marcel Beging, während er die Gruppe über das Außengelände des Stadtbades führte. Der Innenraum ist aktuell aus verkehrssicherungstechnischen Gründen leider nicht begehbar. Somit beschränkte sich die Führung auf das Außengelände des Freibades und des Innenhofes. Neben Theateraufführungen, Ausstellungen, Tatort-Dreharbeiten, diversen Workshops und einem Weihnachtsmarkt hat auf der insgesamt 8.000 qm großen Fläche schon einiges stattgefunden. Doch das ist erst der Anfang. Unter anderem ist eine Aquaponik-Anlage mit einer eigenen Forellenzucht geplant, und eine Seebühne soll auf dem stillgelegten Freibad zukünftig Platz für Veranstaltungen jeglicher Art bieten. 

Der größte Meilenstein nach jahrelangem Engagement ist das gerade entstehende mobile Projekt „Startbad.Box“. In Kooperation mit Krefeld Business und Unterstützung der SWK (Stadtwerke Krefeld AG) wird damit ein mögliches Gründungszentrum in Teilen des Bestandes des alten Stadtbades vorbereitet – mit dem besonderen Schwerpunkt auf Manufaktur, Technik und Kreativhandwerk. Darüber hinaus erhält das Projekt Unterstützung durch eine Städtebauförderung und die Förderung „Initiative ergreifen“. Die Vorstandsvorsitzenden Marcel Beging und Katrin Mevissen sehen sich in dem gesamten Entwicklungsprozess als Kurator:innen und verfolgen das Ziel einer Transformation hin zu einem experimentellen Raum für Initiativen, der den Bedürfnissen der Stadtbewohner:innen einen gerechten Mehrwert bietet. Beim abschließenden Netzwerken am Feuer waren sich alle einig darüber, dass sich ein Wiederkommen spätestens zu milderen Temperaturen lohnt.

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